Top-Bartending-Tipps, die jede:r kennen sollte
Von Cocktailwissen bis zum immerzu offenen Ohr – um eine erfolgreiche Barkeeperin oder ein erfolgreicher Barkeeper zu werden, gibt es eine Reihe von Tipps, die man unbedingt beherzigen sollte. World Class Bartenderin Kaitlyn Stewart teilt ihre Skills und Tipps, die Dir helfen, eine bessere Bartenderin bzw. ein besserer Bartender zu werden.

Eine Community schaffen: Beziehung zu deinen Gästen
Bartender:in zu sein, bedeutet viel mehr, als nur tolle Drinks zu mixen: es geht um gelebte Gastfreundschaft. Eine offene Kommunikation mit Deinen Gäst:innen macht einen echten Unterschied. Wenn Du Räume schaffst, in denen man sich willkommen fühlt, erweckst Du bei Deinen Gäst:innen Vertrauen – darauf aufbauend kannst du Dein Können in Szene setzen.
Zu den wichtigsten Bartending-Tipps gehört, dass Kommunikation deutlich mehr ist als ein Gespräch. Wir kommunizieren mit dem Licht und der Musik in unseren Bars. Wir kommunizieren, indem wir anderen das Gefühl geben, dazu zu gehören.
Kleine Dinge, wie die gewünschte Anrede auf Schürzen oder Shirts aufzudrucken, zeigen Deinen Gästen, dass jeder willkommen ist. Inklusive Sprache wie „Hallo Leute“ oder „Hey du“ verhindert im Gegensatz zu „Hallo Jungs“ oder „Hi Mädels“, dass sich Gäst:innen falsch angesprochen fühlen. Wenn Du bei der Kommunikation mit Deinen Gäst:innen mit gutem Bespiel vorangehst, überträgt sich der Ansatz auf Deine Mitarbeitenden und steigert das Barerlebnis Deiner Kundinnen und Kunden.

Beherrsche dein Handwerk: Cocktailklassiker, die in deinem Arsenal nicht fehlen sollten
Es gibt einen guten Grund, warum ein Klassiker ein Klassiker ist. Bartender:innen sollten zunächst die klassischen Rezepte sicher beherrschen, bevor sie sich an eigene Kreationen wagen. Die Cocktailklassiker stellen das Grundgerüst dar, auf dem dein Bartending-Know-how aufbaut.
Folgende sechs grundlegende Cocktailrezepte eignen sich hervorragend für den Start: Old Fashioned, Daiquiri, Whiskey Highball, Martini, Caipirinha und Cosmopolitan.
Nach dem Cocktail Codex wird jede Zutat einer Kategorie zugeordnet:
- Core – der Hauptgeschmack
- Balance – rundet die Basis durch Süße, Säure oder beides ab
- Seasoning – eröffnet eine weitere Dimension als Ergänzung oder Kontrast zum Hauptgeschmack
Stets ein alphabetisch sortiertes Cocktail-Rezepte-Buch hinter der Theke griffbereit zu haben, ist ein weiterer äußerst hilfreicher Tipp. Auf diese Weise kannst Du die Cocktailrezepte verinnerlichen und Dir einen umfassenden und systematischen Ansatz für Geschmackskombinationen aneignen.
Neben Cocktails musst Du Dich natürlich auch mit den wichtigsten Spirituosen auskennen. Grundlagen bestimmter Drinks zu verstehen, ist für ein fundiertes Bar-Know-how unerlässlich. Dazu gehört zum Beispiel zu wissen, wie sich der eine Whisk(e)y von einem anderen unterscheidet oder was einen Gin zu einem Gin macht.
Wie du Stress in deiner Bar meistern kannst
Der große Vorteil, wenn Du als Bartender:in arbeitest, besteht darin, dass kein Tag wie der andere ist. Dies kann sowohl positive als auch negative Folgen mit sich bringen: Du musst Dich je nach Situation immer wieder neu anpassen. Daher lautet unser Bartending-Tipp: die richtige Vorbereitung ist alles!
So kannst Du Dir viel Stress ersparen, wenn es hektisch wird. Die Kunst des Mise en Place sollte daher jede Bartenderin und jeder Bartender beherrschen. Dabei geht es darum, Deine Zutaten vorzubereiten und gut zu organisieren, noch bevor Du sie brauchst.
Vor Deinem Schichtbeginn solltest Du sicherstellen, dass Dein Arbeitsplatz für jeden möglichen Wunsch von Gäst:innen oder Kolleg:innen vorbereitet ist. Stelle sicher, dass Deine Tools und Flaschen an ihrem Platz griffbereit sind und Reserveflaschen und Zutaten bereitstehen. Wenn Du rechtzeitig die Weichen für den Erfolg stellst, kann Dich keine Stresssituation aus der Bahn werfen.
Ein hilfreicher Ansatz ist dabei die Kunst des Mise en Place. Hier siehst Du, wie es geht:

Wieder und wieder: die hohe Bedeutung konsistenter Leistungen
Ein wichtiger Teil des Bartendings besteht darin, konsistente Erlebnisse zu schaffen – genau darum kommen Deine Gäst:innen immer wieder. Wenn Kund:innen eine Bar besuchen und dort einen tollen Drink genießen, kommen sie mit der Erwartung wieder, das Gleiche noch einmal zu erleben. Das Geschmacksgedächtnis schafft Kundentreue – es ist daher die Aufgabe der Bartender:innen, Gäst:innen beständige Drink-Erlebnisse zu bieten.
Um diese Beständigkeit zu erreichen, ist Auge fürs Detail gefragt. Bevor Du mit der Arbeit beginnst, solltest du daher Dein „Mise en place“ sicherstellen. Dazu gehört zum Beispiel, frischen Zitronensaft zu pressen oder Deine Sirupe korrekt abzumessen.
Für Barkeeper:innen ist darüber hinaus der perfekte Umfang mit dem Jigger oder Messbecher wichtig. Dieser kann Dir helfen, konsistente Cocktails zu zaubern. Auch ein Rezeptbuch hinter dem Tresen trägt zu einer höheren Konsistenz der Cocktails bei – egal, wer sie mixt. Du solltest daher sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden mit denselben Rezepten arbeiten.
Das wichtigste Werkzeug einer Bartenderin oder eines Bartenders ist jedoch eine positive Einstellung. Mit der richtigen Haltung wirst Du nie wieder einen schlechten Tag haben!
Cocktailrezepte, mit denen du deine Bar-Skills steigern kannst
Wichtig ist, dass Du eine ausgewogene Cocktail-Karte mit dem richtigen Maß an Show anbietest. Dazu braucht es Übung, aber vor allem eine große Portion Leidenschaft für Dein Handwerk. Übe folgende Rezepte, um sie schließlich in Dein Portfolio aufzunehmen:
Old Fashioned
6 cl Bourbon
1 Würfel Zucker
4 Spritzer Angostura Bitters
Orangenzeste
Den Zucker in ein Mix-Glas geben und die Bitters aufsaugen lassen. Mit einem Rührlöffel Zucker und Bitters in eine pastenähnliche Konsistenz aufbrechen. Mit einer Orangenzeste abspritzen. Unter Rühren nach und nach Bourbon und Eis dazugeben. Bis zur gewünschten Verdünnung weiterrühren. Über frisches Eis in ein Rocks-Glas gießen. Mit weiterer Orangenzeste und Kirsche garnieren.
Alkoholgehalt: 15,67 g
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Sidecar
5 cl Cognac
2,2 cl Orangenlikör
2,2 cl frisch gepresster Zitronensaft
Zur Hälfte gezuckerter Rand
Orangenzeste
Cognac, Orangenlikör und Zitronensaft in einen Shaker geben. Eis hinzufügen und 10 Sekunden kräftig schütteln. Durch ein feines Sieb in ein Coupe Glas mit zur Hälfte gezuckertem Rand abseihen. Mit Orangenzeste garnieren.
Alkoholgehalt: 17,38 g
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Tom Collins
6 cl London Dry Gin
3 cl frisch gepresster Zitronensaft
1,5 cl einfacher Sirup
Sodawasser
Zitronenscheibe & Kirsche
Gin, Zitronensaft und einfachen Sirup in ein Collins Glas geben. Eis hinzufügen und rühren. Mit gekühltem Sodawasser auffüllen. Mit Zitronenscheibe und Kirsche abrunden.
Alkoholgehalt: 11,85 g
5 Punkte zum Merken
1. Sei inklusiv – Gäst:innen wünschen sich eine warme und einladende Umgebung. Unterstütze dieses Gefühl durch eine entsprechende Aufmachung Deiner Bar.
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2. Anpassungsfähigkeit ist alles – sei für alles bereit und entwickle kreative Lösungen, wenn Du Problemen gegenüberstehst.
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3. Mit Mise en Place auf Erfolgskurs – der Ansatz bedeutet nichts anderes, als dass Du auf alles vorbereitet bist. Wenn all Deine Sirupe, Liköre und Garnituren bereitstehen, bringt Dich so schnell nichts aus der Ruhe.
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4. Konsistente Drinks sind der Grund, warum Gäst:innen wiederkommen – sie wünschen sich dasselbe Erlebnis. Stelle also sicher, dass Du das gleiche Rezept wie beim letzten Mal verwendest.
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5. Die richtige Einstellung ist alles – eine positive und freundliche Haltung hilft Deinen Gäst:innen, Deinen Kolleg:innen und letztlich auch Dir selbst.