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EuropÀische Wurzeln

Das Wort Aperitif stammt aus dem Lateinischen von dem Begriff aperire (etwas öffnen) und wird verwendet, um eine breite Drinkvielfalt zu bezeichnen – von Wermut pur bis zu komplexen Cocktails, die den Gaumen stimulieren und unseren Appetit anregen. In Frankreich und Italien erlangten Aperitifs große Bekanntheit und auch heutzutage ist der Aperitif oder aperitivo dort ein wesentlicher Bestandteil der Genusskultur. Von Italien und Frankreich aus ĂŒberquerte der Aperitif den Ozean und gelangte nach Amerika und in andere LĂ€nder.

Heutzutage kann der Begriff fĂŒr jeden Drink verwendet werden, den man vor dem Essen zu sich nimmt. HĂ€ufig weisen diese Drinks eine Bitter- oder Sauerkomponente auf, die die Sinne anregt. ZusĂ€tzlich spielen Aperitifs eine wichtige soziale Rolle, indem sie das Ende eines Arbeitstages einlĂ€uten und gleichzeitig auf ein eher förmliches Dinner einstimmen. Sie sind der perfekte Drink fĂŒr den Einstieg in den Abend, da sie weder zu stark sind noch zu schwer im Magen liegen. Aperitifs helfen also Deinen GĂ€sten, sich auf den Abend einzustimmen und die spannungsvolle Erwartung an die Speisen zu steigern – nicht sie zu ersetzen.

Aperitifs empfehlen

Der Barbesitzer in mir behandelt das Ritual rund um den Aperitif mit Respekt. Ich fĂŒhre Gastronomiebetriebe, die Speisen anbieten und solche, die keine Speisen anbieten. Dennoch gilt fĂŒr beide Arten: Die Zeit vor dem Essen ist verantwortlich fĂŒr einen entscheidenden Teil unseres Umsatzes. Oft sind die Bars in diesem Zeitraum am stĂ€rksten ausgelastet und eine gute Auswahl verschiedener Aperitifs ist ein hervorragender Weg, GĂ€ste anzuziehen. Wenn Du im RestaurantgeschĂ€ft bist, bieten sie eine hervorragende Verkaufsgelegenheit, noch ehe der Gast sich fĂŒr eine Speise entschieden hat. Aperitifs heißen nicht nur die GĂ€ste willkommen, sondern legen auch den Grundstein fĂŒr die Stimmung des Abends.

Hier findest Du Tipps, um Deine Aperitifs effektiv zu prÀsentieren:

  1. Halte GetrĂ€nkekarten ĂŒbersichtlich und einfach mit maximal fĂŒnf oder sechs sorgfĂ€ltig ausgewĂ€hlten Aperitifs. So vermeidest Du Entscheidungsprobleme bei einer zu großen GetrĂ€nkeauswahl.
  2. Aperitifs sollten noch vor der Weinauswahl platziert und ausdrĂŒcklich als Pre-Dinner Drinks oder Aperitifs bezeichnet werden.
  3. Sollten Aperitifs bereits in die GetrĂ€nkekarte integriert sein, versuche eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten: Erst die Aperitifs, dann klassische Drinks und abschließend die eher schweren Digestifs.
  4. Du solltest zwei bis drei SpezialitÀten des Hauses auf der GetrÀnkekarte haben oder Empfehlungen auf Deiner Karte hervorheben, um neue GÀste abzuholen.
  5. Nutze ansprechende Bilder und aussagekrÀftige Beschreibungen, um Lust auf Aperitifs zu machen.
  6. Manche Gastronomiebetriebe bieten einen kostenfreien Aperitif an, um die LĂŒcke zwischen Ankunft und Bestellung zu schließen. In diesen FĂ€llen empfiehlt sich ein Aperitif, der leicht vorzubereiten ist und kĂŒhl gelagert werden kann.

Aperitifs aus aller Welt

WĂ€hrend ich die Welt bereist und in verschiedenen LĂ€ndern gearbeitet habe, war es faszinierend zu beobachten, wie die verschiedenen Kulturen ihre eigenen Aperitifs kultivierten. Als Brite habe ich wenig ĂŒberraschend eine SchwĂ€che fĂŒr den bittersĂŒĂŸen Gin & Tonic. In der Karibik ist es der herb erfrischende Daiquiri, in Brasilien die sĂ€uerliche Caipirinha, wĂ€hrend in Mexiko die Paloma SĂ€ure mit herben Noten vereint und zum Verweilen einlĂ€dt. In Asien wird der erfrischende Whisky Highball Mizuwari als subtiler und eleganter Aperitif gereicht und in Osteuropa hat man mir hĂ€ufig einen eiskalten, aromatisierten Vodka mit sauer eingelegtem GemĂŒse gereicht, um so richtig Appetit aufs Essen zu machen. Last, but not least haben Frankreich und Italien eine riesige Aperitifauswahl vorzuweisen, wie den Kir oder den Spritz, ganz zu schweigen vom Negroni und seinen unzĂ€hligen Variationen. Als Bartender liebe ich es zu experimentieren und diese Klassiker bieten den optimalen Startpunkt:

Großbritannien: Gin & Tonic

Der SchlĂŒssel zum britischen Klassiker sind kalte Zutaten und ein stimmiges VerhĂ€ltnis. Ich stelle das Tonic Water und den Gin in den KĂŒhlschrank und habe frisches Eis aus dem Gefrierschrank – sofern möglich – griffbereit. Diese Maßnahmen halten die VerwĂ€sserung möglichst gering und bewahren die KohlensĂ€ure im Tonic. Ich ziehe außerdem das klassische Longdrinkglas dem grĂ¶ĂŸeren Fish-Bowl-Serve vor. Besonders wenn der Drink als Aperitif serviert wird.

ZUTATEN

50 ml TANQUERAY LONDON DRY GIN (eiskalt)

120 ml Premium Tonic Water (aus einer verschlossenen und gekĂŒhlten Flasche)

ZUBEREITUNG

Den Gin in ein Longdrinkglas auf Eis geben.

Die HĂ€lfte des Tonics langsam eingießen, um die KohlensĂ€ure im Drink zu bewahren.

Kurz umrĂŒhren.

Bei Bedarf mehr Eis hinzufĂŒgen und mit dem verbleibenden Tonic Water auffĂŒllen.

Mit einer Limettenspalte garnieren.

16.99 g Alkohol* (den ml-Angaben des Rezepts entsprechend)

Mexiko: Paloma

Die Paloma, benannt nach dem spanischen Wort fĂŒr Taube, erfreut sich in Mexiko großer Beliebtheit. Ihre Balance aus Frische und Bitterkeit macht sie zum perfekten Aperitif. Obwohl sie hĂ€ufig mit Grapefruit Limonade hergestellt wird, bevorzuge ich frisch gepressten Grapefruitsaft – schließlich ist Mexiko einer der grĂ¶ĂŸten Grapefruitproduzenten!

ZUTATEN

50 ml DON JULIO BLANCO TEQUILA

50 ml frisch gepresster Grapefruitsaft

1 Limettenspalte (ĂŒber dem Glas auspressen und entsorgen)

100 ml Sodawasser

(optional kann Zuckersirup verwendet werden, abhĂ€ngig von der SĂŒĂŸe der Frucht)

ZUBEREITUNG

Den Tequila in ein Longdrinkglas auf Eis geben.

Den Grapefruitsaft und die HĂ€lfte des Sodawassers langsam ins Glas gießen, um die KohlensĂ€ure zu bewahren.

Kurz verrĂŒhren.

Bei Bedarf mehr Eis hinzufĂŒgen und mit dem verbleibenden Sodawasser auffĂŒllen.

Mit einer Limettenspalte garnieren.

15.8 g Alkohol* (den ml-Angaben des Rezepts entsprechend)

Japan: Whisky Highball

Der Whisky Highball (oder Mizuwari was wörtlich ĂŒbersetzt wird mit: „gemischt mit Wasser”) ist einfach, aber oft durch Rituale verkompliziert. Der Mizuwari kann auf eine lange Tradition in Japan zurĂŒckblicken und als Aperitif oder begleitend zum Essen getrunken werden. Bei so wenigen Zutaten macht die Wahl des Whiskys einen wichtigen QualitĂ€tsunterschied.

ZUTATEN

50 ml JOHNNIE WALKER BLACK LABEL

120 ml gekĂŒhltes, stilles Mineralwasser (Mizuwari) oder kohlensĂ€urehaltiges Wasser (Highball)

ZUBEREITUNG

In ein schmales Longdrinkglas sehr kaltes Eis fĂŒllen (idealerweise große EiswĂŒrfel, um die OberflĂ€che zu reduzieren).

VerrĂŒhren, bis das Glas sehr kalt ist und das entstandene Schmelzwasser abgießen.

Den Whisky ins Glas geben und umrĂŒhren (manche sagen man solle es 13,5-mal im Uhrzeigersinn verrĂŒhren) .

Bei Bedarf mehr Eis hinzufĂŒgen und mit Wasser auffĂŒllen und nochmals verrĂŒhren (3,5-mal).

15.8 g Alkohol* (den ml-Angaben des Rezepts entsprechend)

Karibik: Daiquiri

WĂ€hrend die anderen Drinks Highballs sind, ist der Daiquiri ein Shortdrink, hat Biss und wird auf den Punkt serviert. Er ist die perfekte Kombination dreier karibischer Produkte: Rum, Limette und Zucker. MengenverhĂ€ltnisse und Stile variieren abhĂ€ngig von den lokalen Rum-, Limetten- und Zuckersorten. Traditionellerweise wird jedoch ein leichter, trockener Rumstil verwendet. Als Aperitif eignet sich am besten der klassische Daiquiri – keinesfalls ein gefrorener oder aromatisierter Twist. Zuviel Eis im Magen wird Deinem Appetit nicht zutrĂ€glich sein!

ZUTATEN

50ml CAPTAIN MORGAN WHITE RUM

20 ml frischer Limettensaft (Idealerweise mit einer Handpresse gepresst, um neben dem Saft an die aromatischen Öle zu gelangen. Je nach SĂŒĂŸe der Frucht kann die Menge um 2,5 ml variieren.)

10 ml Zuckersirup

ZUBEREITUNG

KrĂ€ftig mit EiswĂŒrfeln shaken.

Doppelt in einen gekĂŒhlten Cocktailspitz abseihen.

Mit einer kleinen Limettenzeste garnieren.

15.8 g Alkohol* (den ml-Angaben des Rezepts entsprechend)

(*Ein Standarddrink enthÀlt durchschnittlich 8 g Alkohol)

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