SO GESTALTEST DU EINE ERFOLGREICHE COCKTAILKARTE
Für die Zusammenstellung einer überzeugenden und spannenden Cocktailkarte solltest Du eine Reihe von Punkten berücksichtigen. Egal, ob Du bei null anfängst oder Dein Angebot nur auffrischst: Hier findest Du einige entscheidende Tipps von Diageo Bar Academy Trainer Kris Jadach für eine perfekte Cocktailkarte
Erste Schritte
Wenn Du eine neue Getränkekarte kreierst, gibt es vier wichtige Punkte, die zu berücksichtigen sind:
- Recherchieren – Was machen Deine Mitbewerber? Falls es für die Konkurrenz gut läuft, wie kannst Du es noch besser machen? Und falls es nicht läuft, wie kannst Du die gleichen Fehler vermeiden? Gibt es in Deiner Gegend eine Nachfrage nach innovativen, experimentellen Cocktails oder würden sich klassische Cocktails eher anbieten? Lass dich von anderen inspirieren und finde heraus, wonach Gäste suchen; stelle aber gleichzeitig sicher, dass Deine Karte hervorsticht. Und keine Angst vor ein paar Risiken!
- Rezeptauswahl festlegen – Welche Arten von Cocktails sollen auf die Karte? Werden es alles Einzelposten oder gibt es ein übergreifendes Thema? Passen sie zum Flair und Stil Deiner Location? Wenn Du recherchiert hast und weißt, dass es eine Nachfrage für originelle und spannende Cocktails gibt, kannst Du dich in diesem Bereich nach Herzenslust kreativ austoben!
- Das Team miteinbeziehen – Kann jedes Mitglied Deines Teams die Cocktails Deiner Karte in gleicher Machart und Qualität schnell und richtig zubereiten oder ist eine zusätzliche Schulung nötig? Frag Deine Mitarbeiter während der Zusammenstellung nach Input. Sie werden die Karte eher akzeptieren, wenn sie daran auch beteiligt waren.
- Wirtschaftlich handeln – Nachdem Du die Kosten für Zutaten, Arbeit und etwaige andere Gemeinkosten berücksichtigt hast, bringen dir Deine Drinks auch genug Gewinn ein? Beziehe die Zutaten möglichst regional, um die Kosten niedrig zu halten (und die CO2-Bilanz zu optimieren) und behalte ein sorgfältiges Auge auf Zutatenverschwendung.

MENU DESIGN
Gut designte Karten möchten Deine Gäste schon von sich aus in die Hand nehmen und lesen. Daher lohnt es sich, sie professionell gestalten zu lassen. Selbst wenn Gäste eigentlich gar keinen Cocktail bestellen möchten, wenn sie die Bar betreten: Eine gute Karte kann ihre Meinung ändern.
An meinem letzten Arbeitsplatz haben wir die Karte alle sechs Monate aktualisiert; unsere beliebtesten Drinks haben wir weitergeführt und zudem mit Eigenkreationen oder saisonalen Cocktails experimentiert. Wenn es darum geht, eine visuell ansprechende Karte zu schaffen, die Deine Drinks tatsächlich verkauft, sollten einige Punkte berücksichtigt werden:
BESCHREIBUNG DER DRINKS
Die Gäste wissen vielleicht nicht genau, was sie von einem Cocktail zu erwarten haben, aber sie wissen mit Sicherheit, was ihnen schmeckt. Präzise und ausdrucksstarke Beschreibungen steigern Deinen Umsatz und verbessern die Gästezufriedenheit. Vergleiche diese beiden Beschreibungen eines Negroni:
„Negroni: Gin, süßer Wermut, italienischer Likör“
„Negroni: ein aromatischer italienischer Aperitif, gerührt aus Tanqueray London Dry Gin und einem bittersüßen italienischen Likör, ausbalanciert mit süßem Wermut und garniert mit einer Scheibe sizilianischer Orange.“
Die erste Beschreibung klingt fade, während die zweite die Sinne entfacht und im Kopf des Lesers ein Bild heraufbeschwört. Probiere eine Kombination der folgenden vier Beschreibungsarten:
Ikonisch/geografisch – sizilianische Orangen
Nostalgisch – Großmutters Geheimrezept
Sensorisch – pikant, fruchtig, feurig
Markennamen – Tanqueray London Dry Gin statt einfach nur Gin

NAMEN DER COCKTAILS
Die Benennung Deiner Cocktails ist zweifellos einer der besten Teile beim Kreieren einer neuen Karte. Ein toller Name verleiht einem Drink Charakter und steigert seine Attraktivität, so dass er auf der Karte hervorsticht.
Ich nutze verschiedene Ansätze, wenn es um den perfekten Namen für einen Cocktail geht:
Wortwörtlich – Wenn es dir an Kreativität und Inspiration mangelt, ist die Angabe der wichtigsten Bestandteile oder Aromen immer eine gute Option. Namen wie Mango Daiquiri oder Grapefruit & Thyme Collins sind selbstbeschreibend und informativ.
Location, Location, Location – Betone die Herkunft Deiner Zutaten oder integriere den Namen Deiner Location wie bei The Clover Club oder The Bristol Ice Tea.
Im Einklang mit der Geschichte – Historische Ereignisse oder Personen können eine tolle Inspiration für Cocktailnamen sein; so entstanden zum Beispiel der Hemingway Daiquiri oder der French 75.
Individualisieren – Greife auf Deine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen zurück, um Deinen Cocktailnamen einen persönlichen Touch zu verleihen.
Bilder
Versuche stets, Bilder oder Illustrationen der Angebote zu integrieren. Wenn ein Gast einen erfrischenden Longdrink möchte, wird er enttäuscht sein, wenn ein kleiner Shot ohne Eis vor ihm steht. Nicht zu wissen, wie ein Cocktail aussieht, kann bei der Bestellung eine echte Hemmschwelle für Gäste darstellen. Bilder vermeiden etwaige Unsicherheiten und sorgen für den entsprechenden Anreiz.
Preise
Jeder achtet darauf, wie viel er an einem Abend ausgibt, und viele Gäste haben ein Limit im Kopf. Einfach lesbare Preisangaben in Deiner Karte geben den Gästen Gewissheit und schaffen Vertrauen. Niemand schätzt diesen Moment von Panik, wenn die Rechnung kommt und das Budget überzogen ist! Ein paar Dinge, die Du beachten solltest:
Einfacher ist besser – Studien belegen, dass das Entfernen von Währungssymbolen und das Verwenden von runden Preisen dafür sorgt, dass sich der Gast weniger auf den Preis konzentriert.
Die Anordnung ist wichtig – Anstatt die Preise in einer Spalte von niedrig bis hoch sortiert zu schreiben, wechsle die Preise ab und setze sie in der gleichen Schrift neben den Namen des Getränks oder die Beschreibung. Bei dieser Anordnung denken die Gäste weniger an Geld und wählen mit größerer Wahrscheinlichkeit etwas, was ihnen schmeckt, als sich für die günstigste Option zu entscheiden.
Profitable Drinks hervorheben – Mache auf Deine profitabelsten Cocktails aufmerksam, indem Du sie separat vorstellst oder in einer Umrahmung präsentierst. Wenn Du darauf hinweist, dass ein Drink „von unseren Bartendern empfohlen“ oder ein „Bestseller“ ist, kann sich das unglaublich auf den Umsatz auswirken.
Images
Always try and include images or illustrations of your serves. If a guest wants something long and refreshing, they’ll be disappointed with something short and straight up. Not knowing what cocktails look like can be a major barrier for customers when ordering, and images will avoid any uncertainty and build a cocktail’s appeal
Prices
Everyone is conscious how much they spend on a night out, and many customers will have a limit in their head. Including prices on your menu puts your guests at ease and makes them more comfortable – no one likes that moment of panic when the bill arrives and you’ve gone way over budget! A few things to think about:
Keep it simple – Studies show that removing currency symbols and ending prices in .99 or .95 instead of .00 makes customers less likely to focus on the cost.
Think about positioning – Rather than writing prices in a column from lowest to highest, randomise your prices and put them next to the drink name or description in the same font. Mixing up the layout makes guests think less about money and more likely to choose something they’ll enjoy rather than the cheapest option.
Highlight your profitable drinks – Draw attention to your most profitable cocktails by separating them or putting them in a box. Indicating that a drink is “recommended by our bartenders” or “best seller!” can have a huge impact on sales.

ZU VIEL AUSWAHL
Auch wenn es noch so verführerisch sein mag, Dutzende von Cocktails in die Karte aufzunehmen, so zeigen Untersuchungen doch, dass Gäste Schwierigkeiten haben, sich zu entscheiden, wenn sie mit zu vielen Optionen konfrontiert werden. Es gibt ein paar Möglichkeiten, eine zu große Auswahl zu vermeiden:
- Einen Cocktail in den Mittelpunkt stellen – Mache gezielt auf einen speziellen Drink aufmerksam, um so die Auswahl zu erleichtern und eine Standardoption für alle unentschlossenen Gäste anzubieten.
- Botschaftereffekt nutzen – Einer Deiner Bartender liebt einen bestimmten Drink besonders? Nimm diese Info in Deine Karte mit auf. Deine Bartender sind Autoritäten in Deiner Location und ihre Empfehlungen haben Gewicht.
- Eine Norm schaffen – Gib an, welcher Drink der Liebling der Stadt oder der Location ist. Deine Gäste werden ihn dann mit höherer Wahrscheinlichkeit bestellen. Je lokaler die gesellschaftliche Norm ist, um so effektiver wirkt sie.