Charles arbeitet als Getränkedirektor in der Bar The Aviary in Chicago. Er hält seine Cocktails gerne einfach und saisonal und genießt einen gut ausbalancierten Daiquiri oder ein Glas Schnaps on the rocks.

Wo hat das alles angefangen?

Ich bin seit 17 Jahren in Bars tätig und habe in so ziemlich jedem Stil gearbeitet, den man sich vorstellen kann. Ich habe in jedem Lokal etwas gelernt, ob es sich nun um einen Nachtclub, eine Nachbarschaftsbar oder eine Craft-Cocktail-Lounge handelt. Es gab viele Höhen und Tiefen – von der Eile bei der Eröffnung eines neuen Lokals über die familiäre Atmosphäre, die sich entwickelt, bis hin zu skurrilen Interaktionen mit Gästen und gewonnenen und verlorenen Wettbewerben.

Wer hat dich dazu inspiriert, Barkeeper zu werden?

Fast jeder Barkeeper, den ich getroffen habe, hat mich beeinflusst. Was Spirituosen und Cocktails angeht, so war Bridget Albert meine erste Mentorin. Sie öffnete mir die Augen für die vielen Möglichkeiten von Drinks und brachte mich auf den richtigen Weg.

Was ist das Beste an deinem Job?

Diese Branche hält einen auf Trab und ist eine ständige Herausforderung. Wenn du dich langweilst, machst du es nicht richtig. Das Schwierigste sind wahrscheinlich die Arbeitszeiten und die Abstriche, die man im Privatleben machen muss. Zeit mit Freunden und Familie ist ein absolutes Muss und kommt nicht oft genug vor.

Was ist deine geheime, skurrile Lieblingszutat?

Ich verwende sehr gerne Essig. Eingelegtes ist eines meiner Lieblingsdinge – ich könnte wahrscheinlich ein ganzes Glas Gurkensaft trinken. Die Säure wird auf eine interessante Art und Weise präsentiert, die nicht typisch für Zitrusfrüchte ist.

Wo trinkst du am liebsten?

La Capilla in Tequila, Mexiko. Der Besitzer, Don Javier, ist der Inbegriff von Gastfreundschaft. Wenn du dich dort nicht amüsieren kannst, solltest du deinen Puls überprüfen. Callooh Callay, weil es Spaß macht, das Personal freundlich ist und die Drinks schmecken. Artesian, weil Alex so ein liebenswerter Trottel von einem Gentleman ist. Und ein Underground-Goth-Club, in den ich bei meinem letzten London-Besuch zufällig hineingestolpert bin. Ich habe eine Menge neuer Bekanntschaften gemacht und stundenlang getanzt… das ist das Schöne daran, wenn man weiß, dass man wahrscheinlich keinen von ihnen jemals wiedersehen wird.

Was ist der nächste große Trend?

Die Zukunft der Bars liegt darin, dass die Craft-Bewegung auf den Mainstream übergreift. Lokale Bars in der Nachbarschaft, die einen anständigen Cocktail mixen und frische Zutaten verwenden, werden alltäglicher werden. Die Gäste haben immer höhere Ansprüche an das, was sie trinken, und folgen damit den Trends in der Gastronomie.