Nahaufnahme einer Flasche Seedlip

LOW UND NO ALKOHOL

Entdecke alle Trends, wenn es um Low- und No-Alkohol geht, von den unterschiedlichen Getränkearten bis hin zu wichtigen Rezepten.

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Die Anlässe für geselliges Beisammensein haben sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt und viele Menschen achten bewusster darauf, was und wieviel sie trinken. Alkoholarme und alkoholfreie Cocktails sind längst mehr als nur ein Trend sondern eine feste Konstante im Baralltag. Verbraucher:innen suchen nach Alternativen, die den Genuss eines traditionell-alkoholischen Drinks bieten, allerdings dessen Wirkung. Dieser Wandel hat eine wahre Innovationswelle in der Getränkeindustrie ausgelöst und eine vielfältige Palette verlockender Optionen für unterschiedliche Geschmäckern und Anlässe hervorgebracht.

DER AUFSTIEG EINES LIFESTYLES

Laut einer Studie von GlobalData wird der globale Markt für alkoholarme und alkoholfreie Getränke von 2020 bis 2025 voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von über 8% wachsen. Angesichts solch überzeugender Statistiken und einer Vielzahl innovativer Beispiele am Markt ist es offensichtlich, dass diese Kategorie mehr als nur eine vorübergehende Phase ist, sondern eine Reflexion der Verbraucher:innen-Präferenzen.
Die Hersteller haben sich dieser Herausforderung gestellt und innovative Lösungen entwickelt, die über die bloße Nachbildung des Geschmacks traditioneller alkoholischer Getränke hinausgehen. Alkoholarme und alkoholfreie Getränke umfassen mittlerweile eine breite Angebotspalette, darunter alkoholfreie Biere, alkoholfreie Weine, trinkfertige Cocktails, mit Pflanzen angereicherte Spirituosen mit niedrigem Alkoholgehalt und sogar alkoholfreie Spirituosen. Diese Alternativen bieten unzählige Geschmackserlebnisse und bieten allen, die keinen Alkohol trinken möchten, gemeinsamen Genuß mit Freunden und Familie.

ARTEN VON LOW / NO ALKOHOL GETRÄNKEN

Im Vereinigten Königreich gilt ein Getränk mit einem Alkoholgehalt von weniger als 0,05 % Vol. als ein alkoholfreies (alkoholfreies) Getränk. In in ganz Europa und den USA hingegen zählt alles unter 0,5 % Vol. als alkoholfrei. Es ist wichtig klarzustellen, dass der Begriff nicht zur Beschreibung von Erfrischungsgetränken oder Fruchtsäften (sogenannte alkoholfreie Getränke) verwendet wird, sondern für Produkte, die in den Bereich der alkoholischen Getränke fallen.
Im Großen und Ganzen gibt es drei Arten von Low/No-Getränken, aber es lohnt sich, die Gesetzgebung in deinem Markt zu prüfen, um sicherzustellen, dass du über die richtigen Informationen verfügen.

1. Alkoholfrei (Null Alkohol) Es gibt Marktunterschiede, aber Marken, die mit 0,0 % gekennzeichnet sind, haben einen Alkoholgehalt von weniger als 0,05% ABV. Beispiele hierfür sind Gordon’s 0,0% und Tanqueray 0,0%. Viele moderne alkoholfreie Biere würden in diese Kategorie fallen, einschließlich Guinness 0,0%.

2. Niedriger Alkoholgehalt:
Laut Drinkaware UK gelten Getränke mit einem Alkoholgehalt zwischen 0,5 und 1,2 % als alkoholarm.

3. Mittelprozentig:
Keine gesetzliche Definition, aber mittelprozentige Getränke haben einen Alkoholgehalt von 10 bis 30% ABV. Eine beliebte Wahl für diejenigen, die einen Ausgleich zwischen dem Genießen des Augenblicks in einem geselligen Umfeld und der Überwachung ihres Alkoholkonsums suchen. Smirnoff Infusions (23% ABV) und Ketel One Botanical (30% ABV) sind Beispiele und gute Alternativen zu stärkeren Vertretern.

HERSTELLUNG ALKOHOLFREIER SPIRITUOSEN

Obwohl es schon seit geraumer Zeit alkoholfreie Biere (und Weine) gibt, ist die Wissenschaft, die dahinter steckt, noch in ihrer Entwicklung. Die wachsende Nachfrage nach alkoholfreien Getränken stellt die Branche vor die Aufgabe neue Technologien zu entwickeln, die den Getränken den richtigen Geschmack, die nötige Textur und den nötigen Körper verleihen. Die meisten technischen Fortschritte bleiben derzeit jedoch als Geschäftsgeheimnise gehütet.

Bei der Herstellung von alkoholarmen und alkoholfreien Getränken gibt es unterschiedliche Herausforderungen (z.B. Geschmack des Endprodukts, Kosten). Während es relativ einfacher ist, mittelprozentige Spirituosen herzustellen, ist die Herstellung von alkoholfreien oder alkoholarmen Bieren und „Spirituosen“ eine ganz andere Sache.

ALKOHOLFREIE BIERE

Es gibt zwei maßgebliche Methoden zur Herstellung alkoholfreier Biere:

1. Die Verhinderung der Alkohol-Bildung während der Gärung:

  • indem Hefe zurückgehalten und das Gebräu somit nicht vergoren wird
  • begrenzte oder gestoppte Gärung (durch Anpassung der Zuckermenge, Senkung der Temperatur)
  • Verwendung von Spezialhefe, die keinen oder nur wenig Alkohol produziert.


2. Alkohol aus vollgebrautem, alkoholischem Bier entfernen (Entalkoholisierung)

  • Destillation (Abkochen von Alkohol)
  • Vakuumdestillation (erfolgt bei niedrigeren Temperaturen und beeinflusst den Geschmack weniger)
  • Membranfiltration (um Alkohol zu filtern)
  • Reserve-Osmose (eine komplexere Filtermethode, die Investitionen in die Ausrüstung erfordert, aber die besten Ergebnisse liefert)

WENIG ALKOHOL/ ALKOHOLFREIE SPIRITS

Die Herstellung einer Spirituose ohne oder mit wenig Alkohol gestaltet sich schwierig, da Alkohol (insbesondere Ethanol) als starkes Lösungsmittel die empfindlichen Öle und flüchtigen Moleküle von Kräutern, Gewürzen und Früchten weitaus effizienter absorbieren, halten und konservieren kann als Wasser.

Laut unseren Freunden von Seedlip wird jedes pflanzliche Präparat einzeln mazeriert und mit Getreidealkohol vermischt, der die Geschmacksstoffe in den Pflanzen extrahiert. Anschließend wird ein Teil des Alkohols zusammen mit den Aromamolekülen abdestilliert. Dieses Destillat wird erneut destilliert, und zwar bei genau den richtigen Temperaturen, um den Alkohol zu entfernen und den Großteil des Geschmacks zu erhalten. Anschließend werden die Geschmacksstoffe gefiltert und mit Wasser vermischt.

Der Prozess mag recht einfach klingen, erfordert jedoch spezielle Ausrüstung und Destillation (z. B. Vakuumdestillation), größere Mengen an Pflanzenstoffen bei Verwendung von Wasserextraktion und im Allgemeinen mehr Zeit und Mühe bei der Herstellung. Daher erzielen „Spirituosen“ mit niedrigem Alkoholgehalt und alkoholfreie Spirituosen tendenziell einen Preis, der nahe am Preis von Vollspirituosen liegt (oder ihn manchmal sogar übertrifft).

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Die No und Low Alkohol-Bewegung wächst beständig und ist längst mehr als eine vorübergehende Modeerscheinung. Verbraucher:innen wählen diese Getränke nicht nur aus Wellness-Gründen, sondern auch wegen der Freiheit, einen Barabend oder einen entspannten Abend zu Hause zu genießen, ohne die Wirkung von Alkohol. Die Branche entwickelt sich kontinuierlich weiter und verspricht eine interessante Zukunft für all diejenigen, die die Balance zwischen Genuss und Wohlbefinden schätzen.