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WOHLTÄTIGE AKTIVITÄTEN, UM DER GEMEINSCHAFT ETWAS ZURÜCKZUGEBEN

Es ist nicht immer leicht, den Blick nach außen zu richten, wenn man in einer so geschäftigen Branche arbeitet. Die Barkeeperinen Fay Barreto (Goa, Indien) und Anna Sebastian (London, Vereinigtes Königreich) haben jedoch festgestellt, dass das Engagement für Menschen in ihren Gemeinden ihr eigenes Leben, einschließlich ihrer psychischen Gesundheit und ihres Wohlbefindens und das ihrer Teams positiv beeinflusst hat.


HINTERGRUND

FAY

Nachdem ich durch ganz Indien gereist war und in verschiedenen Bars gearbeitet hatte, kam ich zu dem Schluss, dass wir eine starke Gemeinschaft von Frauen und LGBTQAI-Barkeepern aufbauen müssen. Daher beschloss ich, mir Zeit zu nehmen, um so viele Menschen wie möglich zu rekrutieren und auszubilden.

Meine Initiative, Mr. Bartender & The Crew, begann damit, dass ich meinen Freunden, die vor kurzem ihre Arbeit und ihren Lebensunterhalt verloren hatten, eine kreative Lebensfertigkeit beibrachte, die sich langsam zu einer Art Bewegung entwickelt hat. Zunächst waren wir ein Team von fünf Personen und jetzt sind wir zu einem Team von 16 ausgebildeten Barkeepern angewachsen.

ANNA

Wohltätigkeit wurde mir nie aufgezwungen, aber sie war immer präsent, als ich aufgewachsen bin - meine Eltern sind sehr freundliche Menschen, die sich immer in Wohltätigkeitsprojekten engagiert haben und deshalb war ich mir immer sehr bewusst, was selbst kleine Taten bewirken können.

Als die Welt zusammenbrach, stieß ich auf Under One Sky, eine gemeinnützige Organisation, die ein Nothilfeteam aufstellte, um Obdachlosen zu helfen, wenn es keine anderen Möglichkeiten gab.


KONTAKT ZUR GEMEINSCHAFT UND ZU DEN NACHBARN

FAY

Ich habe diese Initiative ins Leben gerufen, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Gemeinschaft in der Branche nicht ausreichend vertreten war. Also haben wir ein Projekt für Anfänger und Fortgeschrittene entwickelt, das den Menschen den Ursprung von Cocktails nahebringt und auf der Gin-Kultur aufbaut - denn fast 84 % der Inder trinken Gin.

Neben der Gründung von The Crew halfen wir einer Slumbewohnerin, indem wir ihre vier Kinder unterrichteten und sie in einer Schule anmeldeten. Ein paar Freunde und ich haben die Banda Buggers Group gegründet, eine Online-Community für die Bewohner von Bandra in Bombay, Maharashtra.

Das Ziel der Gruppe war es, den Menschen in Bandra zu helfen, wo immer wir konnten. Ich habe zum Beispiel in meinem Haus einen sicheren Raum geschaffen, in dem Menschen aus der Nachbarschaft, die Lebensmittel brauchten, oder Menschen, die arbeitslos waren, miteinander in Kontakt treten konnten.

Zudem hat die Bandra Buggers Group:

#TheCrew und ich stehen dafür ein, Menschen aus der LGBTQAI Gemeinschaft beim Coming-out zu helfen und einen sicheren Raum zu erschaffen, in dem sie lernen und die beste Version ihrer selbst entwickeln können.

Anna


UOS war ein Team von Freiwilligen, das jeden Abend Essen, Getränke, Kleidung und Hygieneartikel verteilte. Wir arbeiteten in einem Punjab-Restaurant in Covent Garden, das Amrit Maan gehört, der sich entschloss, geöffnet zu bleiben und uns Mahlzeiten zum Mitnehmen zu servieren.

Wir bauten diese Verbindungen zu Menschen auf, die aus unterschiedlichen Gründen obdachlos waren, sei es durch zerfallene Beziehungen, psychischen Zusammenbruch, Arbeitsverlust, Kriminalität oder Drogenkonsum.

Was uns besonders auffiel, waren die vielen Menschen aus dem Gastgewerbe, die durch Lockdowns obdachlos geworden sind und entweder entlassen wurden oder ihre Miete einfach nicht mehr bezahlen konnten.


PERSÖNLICHE AUSWIRKUNGEN AUF DAS WOHLBEFINDEN

FAY

Den Benachteiligten, den Menschen, die das Gefühl haben, es nicht zu schaffen und denen, die kein Selbstvertrauen haben, eine Chance zu geben, erfüllt mich mit großer Freude, da dies alles Dinge sind, mit denen ich in der Vergangenheit zu kämpfen hatte.

Lakshmi und Soniya (Slumbewohnerinnen) im Dorf wollten zum Beispiel etwas ändern und der Unterricht und die Vorbereitung auf das Studium haben ihnen die Kraft und das Selbstvertrauen gegeben, etwas zu verändern.

ANNA

Es gibt mehr im Leben, als nur ein Rädchen im Getriebe zu sein. Es hat mich dazu gebracht, meine Grenzen zu hinterfragen und zu erweitern, um mich zu verbessern und ein besseres Umfeld in unserer Gemeinschaft zu schaffen.

Wir müssen nicht nur Dinge in Frage stellen, sondern auch zu Taten übergehen, die Auswirkungen auf unsere Menschen und unsere Gemeinschaft haben.


UMFASSENDE VORTEILE FÜR DIE GEMEINSCHAFT


ANNA

Der Hauptnutzen bestand darin, dass wir in der Branche ein Bewusstsein dafür geschaffen haben, wie schnell wir alle von Obdachlosigkeit betroffen sein können und dass niemand davon ausgenommen ist.

So seltsam es klingt, ich hatte das beste Jahr meines Lebens - anderen zu helfen hat meine Sichtweise auf alles verändert. Es ist ein sehr emotionaler Prozess, vor allem, wenn man jeden Tag rausgeht und dieselben Leute trifft.

Wir sind gerade dabei, die nächsten Schritte zu planen, um das Bewusstsein für dieses Thema im Gastgewerbe zu schärfen, was sehr spannend ist!

FAY

Ich bilde nun schon ein ganzes Jahr lang Leute aus und ich habe vor, dies auch weiterhin zu tun. Mit dem stärksten Team, das mich unterstützt, bin ich in der Lage, mehr Kinder zu erreichen und sie in der örtlichen Schule anzumelden und gleichzeitig ihre Eltern über Barkeeping zu unterrichten und ihnen zu zeigen, wie sie ein erfolgreiches Leben führen können.


TIPPS, WIE DU AUF MENSCHEN ZUGEHST

FAY

Wenn du jemandem aus der Gemeinschaft helfen willst, beginne damit, den Menschen zu helfen, die es wirklich nötig haben. Das könnte darin bestehen, dass du zusätzliche Lebensmittel anbietest oder zubereitest oder sogar mit jemandem über die sozialen Medien oder per Telefon sprichst und ihn fragen, wie es ihm geht - und ihm helfen, wenn er eine schwere Zeit durchmacht.

ANNA

Wenn man etwas tun will, muss man es angehen und es in seinen Zeitplan integrieren. Dieser große Mythos, dass jeder „zu beschäftigt“ ist, ist einfach nicht wahr.

Jeder kann etwas tun, aber frage, bevor du es tust. Geh nicht einfach davon aus, dass der Kauf einer Mahlzeit hilfreich ist. Vielleicht haben sie an diesem Tag schon 10 Mahlzeiten bekommen, vielleicht sind sie Vegetarier, vielleicht mögen sie etwas nicht. Nur weil sie obdachlos sind oder nicht für sich selbst kochen können, heißt das nicht, dass sie keine Präferenzen oder Meinungen haben.

Die Leute haben oft Angst zu fragen oder ein Gespräch zu beginnen, aber ehrlich gesagt ist die Arbeit in einer 5-Sterne-Umgebung und die Arbeit auf der Straße gar nicht so viel anders – glaub mir!

BITTE HALTE DICH STETS AN DIE ÖRTLICHEN GESETZE UND REGIERUNGSVORGABEN, WENN DU IN DEINER GEMEINDE AKTIV WIRST.


Fünf wichtige Erkenntnisse: