NACHHALTIGE COCKTAILS – SO REDUZIERST DU VERSCHWENDUNG
Die Welt kann nicht länger das allgemeine Verlangen nach Nachhaltigkeit ignorieren. Und auch die Barbranche kann sich hieran mit einfachen und gut umsetzbaren Techniken beteiligen. Sam Orrocks verrät uns 5 einfache Cocktail-Tipps, die eine Menge bewirken können.
RESSOURCEN SCHONEN
Es gibt einen einfachen Weg, nachhaltige Cocktails zuzubereiten: Entfalte das volle Potenzial Deiner Zutaten! Zitrusfrüchte werden zum Beispiel oft nur für ihren Saft verwendet. Aber auch die Zesten können sinnvoll für Sirups, Garnituren oder Oleo-Saccharum genutzt werden.
So arbeitest Du nicht nur nachhaltig, sondern auch profitabel. Es hat also nur Vorteile, wenn Du aus jeder Zutat das meiste herausholst!
REGIONAL ARBEITEN
Als ich noch in Matt Whiley’s Scout Bar gearbeitet habe, wurde ich in Sachen Nachhaltigkeit ins kalte Wasser geworfen. Der Fokus der Bar lag auf saisonalen und regionalen Produkten. Das war leider völlig fremd für mich zu dieser Zeit. Wenn man aber genauer darüber nachdenkt, dass etwas außerhalb der Saison erst in Dein Land transportiert werden muss, kann genau diese Haltung einen großen Einfluss auf die Umwelt haben. Ehe Du also etwas kaufst oder verarbeitest, bitte ich Dich darum, darüber nachzudenken, wie weit das Produkt gereist ist. Wenn etwas nicht regional ist, ist es wahrscheinlich auch nicht nachhaltig. Kurz gesagt: Kauf regionale Zutaten und biete saisonale Getränke an, um Deinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
BATCHEN
Die Eisherstellung benötigt viel Wasser und ist aufwendig, darum kann Eis auch recht teuer sein. Du kannst Deinen Ressourceneinsatz minimieren, indem Du alternative Möglichkeiten findest, um Deine Drinks zu kühlen. Versuch Deine Cocktails zu batchen. Gebatchte Cocktails können im Kühlschrank oder Froster gelagert werden und sind deshalb immer eiskalt. Zudem beschleunigen sie den Service und garantieren gleichbleibende Qualität.
DÖRREN
Gedörrte Früchte eignen sich ideal für Garnituren. Zudem ist Gedörrtes länger haltbar, wodurch auch weniger Abfall anfällt. Du solltest lediglich auf energieeffizientes Equipment achten.
TRINKHALME
Ein normaler Trinkhalm ist auf den ersten Blick eine gute Sache. Er kann zum Verrühren und Trinken genutzt und als dekoratives Element eingesetzt werden. Es gibt nur ein Problem: Meist bestehen Trinkhalme aus Einwegkunststoff, der schlussendlich in irgendeinem Meer landet und das Wasser verschmutzt.
Deshalb sollte man auf Einwegkunststoff in der Bar verzichten und sich nach recycelbaren Alternativen umschauen. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – von Nudeln über essbare Trinkhalme bis zu recycelbarem Mehrwegkunststoff. So schützt Du die Umwelt und machst Deine Cocktails einzigartig.

Barprofis sollten immer darauf aus sein, ihre Bar nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten, indem sie weniger wegschmeißen, Energie sparen, regionale Produkte nutzen usw. Man sollte sich aber auch in Erinnerung rufen, dass Gäste häufig einen Cocktail mit interessanten Aromen wählen, um sich ein besonderes Geschmackserlebnis zu gönnen – dabei geht es nicht immer um Nachhaltigkeit. Deshalb sollten wir manchmal akzeptieren, dass Abfall unvermeidlich ist. Wie bei so vielen Dingen geht es auch beim Bartending darum, die richtige Balance zu finden, die für Dich funktioniert.
Mit den folgenden Rezepten kannst Du kreative Cocktails zubereiten, die gleichzeitig nachhaltig sind. Ich habe absichtlich einige Schritte bei der Zubereitung weggelassen, damit Du selbst aktiv werden kannst, recherchierst und experimentierst. Wenn es zu kompliziert werden sollte, kannst Du mich aber jederzeit (bitte auf Englisch) kontaktieren: @pineapple0ctopus.
AUTUMN RISING
ZUTATEN
- 40ml Apple stem infused Tanqueray #10
- Gin 10ml
- Apple skin oleo saccharam
- 20ml Aperitif wine such as Lillet Blanc
- 5ml Elderflower liqueur
- 20ml Verjus (Sour Grape Juice)
- 5ml Don Julio Blanco Tequila
- 1 Drop Saline solution at 20%
Alkoholgehalt: 18,13 g pro Drink

Burnt Lime Cozmo
ZUTATEN
- 45 ml Don Julio Blanco Tequila
- 20 ml fermentierter Cranberry-Cordial
- 15 ml Orange Colombo
- 3 ml Ahornsirup
- 10 Tropfen Zitronensäurelösung
- Geröstete Limettenschale
- 2 Tropfen Kochsalzlösung 20 %
Der Drink spielt mit der Textur eines klassischen Cosmopolitans und bietet gleichzeitig ein bisschen mehr Tiefe und Charakter, indem der Cranberrynektar fermentiert wird und die übriggebliebenen Limettenschalen geröstet und im Tequila mazeriert werden.
Alkoholgehalt: 18,76 g pro Drink
Sourdough Espresso Martini
ZUTATEN
- 40 ml Smirnoff Vodka
- 15 ml Cold Brew
- 15 ml Kaffeelikör
- 7,5 ml fermentierter Sauerteig-Karamellsirup
- 2 Tropfen Kochsalzlösung 20 %
Alkoholgehalt: 17,18 g pro Drink
ZUSAMMENFASSUNG
- Indem Du das meiste aus Deinen Zutaten herausholst, kannst Du Verschwendung reduzieren. Gleichzeitig wird es Dir dabei helfen, Sirups, Garnituren und Säfte kosteneffizient herzustellen.
- Nutz saisonale, regionale Produkte, um Deinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
- Cocktail-Batching spart Zeit und reduziert Deinen Eisverbrauch, wenn Du die Batches kalt lagerst.
- Lebensmittel zu dörren ist ein einfacher Weg, sie haltbarerer zu machen und die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
- Trinkhalme und Stirrer aus Einwegkunststoff sollten zugunsten von umweltfreundlichen Alternativen ausgetauscht werden.
Hast Du einen nachhaltigen Cocktail kreiert, auf den Du besonders stolz bist? Halt uns auf dem Laufenden @diageobarac_de_at auf Instagram.
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